Grand Theft Auto Vice City Review

Push it to the limit! Als Tommi Vercetti macht ihr euch in Vice City breit und zeigt der lokalen Unterwelt mal, wer in der Stadt jetzt das Sagen hat. Natürlich im Hawai Hemd und mit „Broken Wings“ im Autoradio.

gtavcfront

Titel: Grand Theft Auto Vice City
System: PlayStation 2
Genre: Sandbox Action-Adventure
Erscheinungsjahr: 2002
Entwickler: Rockstar Games
Durchgespielt in 35 Stunden Spielzeit

Story: 8/10
Tommi Vercetti ist nach seinem Aufenthalt im Gefängnis ein Underdog in Vice City und muss sich nach bester Gangster Manier durch allerlei krumme Dinger hocharbeiten, um seinem Ziel Rache zu nehmen näherzukommen. Tommy wurde nämlich gezielt durch einen inszenierten Deal an die Polizei ausgeliefert. Angefangen bei kleineren Aufgaben wie Schutzgelderpressung und Autodiebstahl muss sich der Spieler nun also hocharbeiten und wird so schnell zum Drogenbaron im Stadtzentrum. Parallelen zum Kultfilm Scarface sind dabei nicht zu rar gesät und das 80er Jahre Feeling macht GTA Vice City im Vergleich zu den anderen Titeln der Reihe zu einem außerordentlich atmosphärischen Sandbox Spiel, bei dem man gerne auch mal seine Aufgaben vergisst und einfach bei original 80er Jahre Songs im Radio durch die stilechte Stadt im Stil des alten Miami fährt. Hat man es erst geschafft, sich einen Namen in Vice City zu machen, kann man nach und nach damit beginnen, sämtliche zwielichtige Konkurrenz aufzukaufen, wie zum Beispiel kriminelle Taxiunternehmen, Pornofilmstudios und kleinere Gangsterbanden. Damit entwickelt sich dann auch die Story und Tommi erfährt, wem er seinen Knasturlaub zu verdanken hat. Ein grandioses Finale ganz im Scarface Stil beendet dann schließlich die fesselnde und vor allem atmosphärisch geniale Ganoven-Story von GTA Vice City.

Gameplay: 7/10
Das klassische, freie Sandbox Feeling kommt bei GTA Vice City bestens zu tragen. Im frühen Verlauf des Spiels kann man für verschiedene Parteien antilinear „questen“ und sich nach und nach seinen Ruf in der Stadt aufpolieren. Ab einem gewissen Punkt läuft das freie Gameplay dann zwar auf Storyrelevante Missionen, wie die Übernahme des Drogenkartells, hin, aber diese Entwicklung ist eben für die Story unausweichlich und schon kurze Zeit später ist man wieder frei zu entscheiden, welchen Teil der Stadt man sich zuerst unter den Nagel reißen will. Neben den Missionen bieten zahlreiche Bonusmissionen, Amokanfälle und versteckte Boni das Spiel auch ohne direktes Einsatzziel sehr interessant. Und sollte eine Mission mal zu sehr stressen kann man zwischendurch bestens seine Wut an Polizei und Militär auslassen. Alles in Allem greift Vice City also gekonnt das zu dieser Zeit aufstrebende Sandbox Gameplay auf und verstrickt den Spieler somit in eine nur kleinen Teils lineare Story.Zum Vorgänger gibt es dabei leider kaum unterschiede. Besonders stört hier vor allem der Fakt, dass der draufgängerische Hauptcharakter noch immer nicht schwimmen kann…

Grafik: 8/10
Grafisch hebt sich Vice City schon deutlich von GTA III ab, gerade in Puncto Effekte und flüssiges Gameplay. Die Sandbox-Welt wird flüssig durchfahren und lediglich beim Wechsel von einer Insel auf eine andere wird eine Ladesequenz nötig. Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Alles flüssig und gut aufgelöst dargestellt, kaum Kanten, nur sehr selten mal ein Grafikfehler. Für ein Spiel von solchem Umfang auf der Playstation 2 schon sehr ordentlich.

Fazit:
Der Ausflug nach Vice City unterscheidet sich von den zahlreichen anderen GTAs und Konkurrenz-Sandboxern auf dem Markt durch einen wichtigen Punkt: den Flare der 80er Jahre. Die Umgebung, die Autos, die Musik, die Klamotten und der gesamte Stil der Charaktere versetzen den Spieler zurück in die Zeit von Kleinganoven und dem großen Geld durch miese Geschäfte. Eben diese perfekte Atmosphäre macht Vice City zu etwas ganz besonderem im sonst doch recht ähnlichen Sandbox-Sumpf. Gameplaytechnisch unterscheidet sich das Spiel dabei weniger von vergleichbaren Titeln. Die Grafik reißt den Spieler zwar auch nicht direkt vom Hocker, unter Berücksichtigung der riesigen Spielwelt und der Flüssigkeit des Games muss man aber doch sagen: Hut ab. Über kleinere Grafikfehler sieht man da schnell hinweg, denn in dem grandiosen Ambiente macht das Spiel einfach nur höllisch Spaß, ob man nun der Story folgt, Nebenmissionen erledigt oder nur einfach so in Vice City unterwegs ist. Wer auf den Stil der 80er steht, der sollte dieses Spiel definitiv nicht verpassen, und auch für Freunde des Sandbox-Genres bietet GTA Vice City mit seinem unvergesslichen Stil eine echte Abwechslung.

TL;DNR: Als Scar Face durch die Stadt cruisen und die volle Freiheit eines GTA-Spiels im 80’s Style erleben!