Professor Layton and the Curious Village Review

„A true gentleman leaves no puzzle unsolved.“ – Und Professor Layton ist genau das, ein Gentleman durch und durch.

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Titel: Professor Layton and the Curious Village
System: Nintendo DS
Genre: Adventure / Puzzlespiel
Erscheinungsjahr: 2008
Entwickler: Level-5
Durchgespielt in 13 Stunden Spielzeit

Story: 9/10
Professor Hershel Layton und sein Schüler Luke werden eingeladen, sich im geheimnisvollen Dorf St. Mystere am Rätsel um den „goldenen Apfel“ zu versuchen. Der verstorbene Baron des Ortes hat in seinem Testament nämlich eine höchst seltsame Zeile hinterlassen: „Wer immer den goldenen Apfel findet, der soll das gesamte Hab und Gut erben“. Natürlich sind nicht nur unsere britischen Protagonisten bei so einem Angebot dem Rätsel auf der Spur! Doch St. Mystere birgt weit mehr Geheimnisse, als nur die Legende um den goldenen Apfel. Des Nachts sind immer wieder seltsame Geräusche vom nahe gelegenen Turm zu hören, der bedrohlich über dem sonst so idyllischen Dorf ragt. Je weiter sich Layton in die Ermittlung wagt, umso skurriler werden die Vorfälle, bis plötzlich ein Angestellter des Barons entführt wird. An dieser Stelle sei jedoch vorerst genug von der äußerst genialen Story des Spiels preisgegeben, denn eins ist Gewiss: Professor Layton and the Curious Village weiß mit so mancher Wendung zu überraschen und bietet vor allem ein absolut geniales Ende. Durchspielen lohnt sich!

Gameplay: 9/10
Wer sich mit Layton und Luke auf die Reise nach St. Mystere macht, der sollte sich vor allem auf eins einstellen: Rätsel. Während das allgemeine Gameplay einem Point and Click Adventure ähnelt, in dem sich die zwei Gentlemen screenweise durch die Stadt bewegen, gibt es auf fast jedem Bildschirm mindestens ein Rätsel zu entdecken (zumeist im Gespräch mit den zahlreichen NPCs). Wann immer die beiden Rätselknacker auf eine solche Herausforderung stoßen, wechselt das Gameplay und lässt den Spieler an einem von über 130 Rätseln knobeln. Diese Rätsel können dabei stark variieren. Von den klassischen Fragen wie  „A ist doppelt so alt wie B, wenn B in 2 Jahren so alt ist wie C heute. Wie alt ist C?“ bis hin zu kleinen Minispielen à la Tetris ist aus jeder Rätselkategorie etwas dabei. So wird das Kopfzerbrechen auch beim 100sten Rätsel nicht eintönig. Sind einzelne Aufgaben zu schwer, kann sich der Spieler auf den einzelnen Screens der Stadt genau umsehen und so eventuell einige Hintcoins finden, die er – wie der Name schon vermuten lässt – in den einzelnen Rätseln gegen Hinweise eintauschen kann. So wird der Touch Screen des NDS nicht nur in den Knobeleien integriert, sondern lädt auch beim Erkunden des mysteriösen Dorfes zur Suche nach Hintcoins ein. Wer beim Vorantreiben der Story übrigens mal ein Rätsel verpasst oder sich so sehr die Zähne ausgebissen hat, dass er es vorerst ungelöst zurücklassen muss, der braucht keine Angst zu haben etwas zu verpassen. Obwohl sich die Spielumgebung teilweise stark verändert, wandern die ungelösten und unentdeckten Rätsel nicht ins Nirvana, sondern zu Granny Riddleton, einer charmanten alten Dame, die den Spieler eben Solche Rätsel nachträglich zu lösen probieren lässt.

Grafik: 7/10
Im handgemachten Comiclook präsentiert sich das verträumte St. Mystere in einem Stil, der nicht nur die Story charmant verpackt erzählt, sondern auch eine lückenlos authentische Umgebung schafft, in der die Profipuzzler sich auf die Suche nach dem goldenen Apfel begeben. Nicht zuletzt wird das Spielvergnügen dabei von der absoluten Britishness der beiden Protagonisten getragen, die im Kontrast zum eher französisch anmutenden Dörflein stehen und auf ihre Art so unendlich witzig sind, dass man zwischen den einzelnen Rätseln bestens unterhalten ist. Was immer das dynamische Duo auch erblickt, es wird ein Rätsel darum gesponnen oder ein Puzzle erdacht. In der Bar steht ein Pincher? Das erinnert den Professor sofort an ein Rätsel, in dem ein Barman seinen Messbecher verlegt hat und so durch geschicktes Umschütten eine bestimmte Menge an Flüssigkeit abschöpfen muss. Eine Kerze auf dem Tisch? Grund genug für Luke den Professor sein liebstes Kerzenrätsel lösen zu lassen, in dem die Brenndauer bestimmter Kerzentypen errechnet werden soll. Schafe auf der Wiese? Wie trennt man sie möglichst effizient in Dreierpärchen? Sicher kann man diesen urst britischen Stil lieben oder hassen, ich persönlich liebe ihn sehr und sehe ihn als äußerst wichtiges Stilmittel an, das ich hier unter dem Punkt Grafik aufführen will.

Fazit:
Professor Layton trifft den Zahn der Zeit und verbindet Minispiele, Denksport à la Dr. Kawashima, ausgewogenes Point and Click Gameplay, eine geniale Story und einen charmanten Stil. Heraus kommt ein Spiel, das wohl am besten mit dem Wort spielenswert zu beschreiben ist. Ob jung oder alt, das Rätseln macht riesigen Spaß, die Story ist schlichtweg genial und speziell die Art unserer rätselvernarrten Autisten in jedem Gegenstand, der ihnen unterkommt, ein neues Puzzle zu sehen, macht das Spiel zu einem charmant-witzigen Erlebnis. Schlusswort: Layton ist ein genialer Mix aus oben genannten Zutaten und findet schnurstracks seinen Weg ins Herz des Spielers. Spätestens beim Teatime Minispiel kann man einfach nicht anders, als die beiden Briten ins Herz zu schließen. Also einfach mal reinschnuppern und immer dran denken: „Every Puzzle has an Answer“. Ach ja, sollte es im Review noch nicht klar genug geworden sein hier noch einmal die Aufforderung das Spiel unbedingt auf englisch zu spielen!!

TL;DNR: Charmante britische Detektivgeschichte mit vielen Knobeleien und Denkaufgaben.