Dodo’s Meinung zur PS4 Pressekonferenz

Tja, da war sie nun, die lang erwartete erste offizielle Vorstellung der PS4.Vieeeeel viel Fokus auf Societizing und ein geradezu krampfhafter Drang sich selbst neu zu erfinden lagen in der Luft.

Zu dem ganzen Social-Zeug, das mit dem Ausbau des PlayStation Networks einher geht, kann ich nur eins sagen: Is‘ ok. Es ist ein Feature für Leute die es benutzen wollen, ich werde es nicht tun. Wohl vor allem, weil ich sowieso keinen Sinn in den „PS-Friends“ sehe, wenn man nicht gerade eine Stammgruppe für ein Multiplayer Game aufbaut. Was für mich unendlich ätzend ist, ist schlichtweg der Fakt, dass die „Zuschauer“ für das neue live streaming Feature ebenfalls eine PS4 besitzen müssen. Damit hat sich das ganze Herumgesozialisiere dann nämlich sofort wieder erledigt. Wer eine PS4 hat spielt lieber selbst, als dass er anderen dabei zusieht, denn dafür muss er keine 400$ ausgeben. Das kann er auch auf YouTube oder Twitch.tv für umsonst haben. Für mich persönlich wäre das Feature wohl nur reizvoll gewesen, um beim Streamen für meine Freundin Twitch als Plattform umgehen zu können. Naja, egal.

Das „instant replay upload“ Feature ist so trivial dämlich, dass sich Sony in kürzester Zeit eine Serverfarm voll Datenschrott aufgebaut haben wird. Mehr ist dazu nicht zu sagen, denn sein wir ehrlich: Niemand will euren „coolsten Headshot“ oder „knappsten Sieg“ als Clip auf YouTube sehen. Das soll auf einer PS Plattform nun anders sein? Ich denke nicht. Wäre das also auch abgehakt.

Der neue Controller ist ein krampfhafter Versuch etwas Neues zu machen. Kloppen wir eben mal ein Touchpad mitten drauf, wow. Einige Spiele werden es versuchen zu ünterstützen, in 10% wird es vielleicht ganz cool werden, die Passagen in den anderen 90%  der Spiele mit Touchpadunterstützung werden mega zum kotzen sein. Eben genau wie bei der Einführung des SixAxis auch schon. Aber das ist ja noch nicht alles: Hinten an den Controllern haben wir eine farbige Leuchte die auch Lernbehinderten ohne Zahlenverständnis endlich klar macht, welcher Player sie eigentlich sind: Nicht mehr „Spieler 2“ sondern „Spieler blau“. Irre. Dann kurz noch einen unnötigen Lautsprecher reingeschraubt wie bei Nintendos Konkurrenzprodukt und fertig ist der neue innovative Meilenstein der Joypadgeschichte. Das EINZIGE was den alten PS3 Controller gegenüber der xBox unterlegen gemacht hat, waren die Schultertasten R2 und L2 – und genau die sehen jetzt noch unhandlicher aus als vorher. Großes Kino.

Handeln wir noch schnell den ganzen Interaktions-Klimbims mit der PSVita ab: Ist nicht neu, gab es schon zwischen PS3 und PSP, wollte keiner haben, will auch jetzt keiner haben. Fertig.

Über all das kann ich aber hinwegsehen. Mein einziges wirkliches, echtes Problem mit der Konsole (so wie sie bis jetzt geplant ist) stellt der Streaming-Fokus dar. Und diesbezüglich muss ich mir leider eingestehen, dass ich zu einer Generation (oder Gattung?) Gamer gehöre, die nicht mehr Marktrelevant ist. Wenn ich ein Spiel kaufe will ich es in den Händen halten. Ich will es auf meinen To-Do-Stapel legen, es auspacken, einlegen, spielen und dann feierlich in meinem Regal verstauen, je nachdem wie gut ich es fand vielleicht sogar auf einem Ehrenplatz präsentieren und mit passendem Merchandise umringen. Doch damit gehöre ich zum alten Eisen. Die „New Generation“ will – wie Sony es auf der Konferenz zu Recht gesagt hat – „everything everywhere“. Wenn dieser Zugriff auf meine Spiele aber bedeutet, dass ich sie nurnoch digital erwerben kann, werden die PlayStation 4 und ich wohl keine Freunde. Schade.