The Legend of Zelda: Ocarina of Time Review

Da dieser N64-Titel für viele Menschen das beste Spiel der Welt ist, kam ich nicht drum rum, mir früher oder später ebenfalls ein ausführliches Bild vom Spiel zu machen. Anlässlich meines 300sten durchgespielten Games wollte ich also ein Versäumnis nachholen und mit diesem legendären Meisterwerk ein wenig feiern. Und es ist wirklich ein gutes Spiel… aber…

ootfront

Titel: The Legend of Zelda: Ocarina of Time
System: Nintendo 64
Genre: Action Adventure
Erscheinungsjahr: 1997
Entwickler: Nintendo
Durchgespielt in 20 Stunden Spielzeit

Story: 7/10
Der kleine Link fristet sein unbedeutendes Dasein im abgeschiedenen Walddorf Kokiri. Hier hat er es nicht leicht, denn er ist der einzige Kokiri ohne eine anvertraute Fee und somit ein echter Außenseiter. Doch das soll sich schnell ändern. Der heilige Mako Baum braucht nämlich Links Hilfe, als er eines Nachts von einem Dämon befallen wird. So kommt es, dass sich der kleine Link als echter Held beweist und den Baum rettet. Daraufhin erfährt er von drei heiligen Steinen, die es nun einzusammeln gilt. Den ersten bekommt Link auch direkt vom Baum übergeben. Die anderen beiden findet er bei den Völkern des Wassers und des Berges. Daraufhin gerät die Geschichte erst so richtig in Fahrt: Link trifft auf Prinzessin Zelda und erfährt von Ganondorfs bösen Absichten, die es zu verhindern gilt. Mit der Ocarina of Time ausgerüstet nimmt er das Masterschwert an sich und macht kurzerhand eine siebenjährige Zeitreise, um sieben Weise zu finden, die das uralte Böse in Ganon(dorf) wieder versiegeln sollen. Das Spiel schafft es dabei, den Spieler anfangs mit einer recht lauen Fantasystory um den Außenseiter Link einzuspannen und nach Vollendung des ersten Abschnitts ruckartig in eine interessante Storyline zu reißen. Zugegeben: Objektiv betrachtet ist die Story nicht gerade ein Meilenstein. Gerade unter Beachtung der logischen Feher (Links Seele wird bei der Zeitreise sieben Jahre lang eingefroren, dennoch kann er durch die Zeit zurückreisen und wird wieder klein) wird die Geschichte des Spiels in meinen Augen oft überbewertet. Dennoch entführt einen The Legend of Zelda: Ocarina of Time in ein geschlossenes Fantasyuniversum – die Welt von Hyrule – und gerade das macht den Reiz an diesem Ableger der Serie aus. Es gibt viel zu entdecken, viele der Nebencharaktere haben ihre eigene Hintergrundgeschichte, es gibt eine gute Menge Sidequests und auch nach Abschluss des Spiels kann man sich noch immer die Zeit mit kleinen Aufgaben wie Herzteilsuche oder Tauschgeschäft vertreiben. Summa Sumarum bleibt also zu sagen, dass zwar der eigentliche Storyverlauf des Spiels nicht wirklich überwältigend ist oder mit großen Wendungen auf den Spieler wartet, trotzdem entführt Ocarina of Time den Spieler jedoch in eine stimmige Fantasywelt, in der man durchaus auch nach Vollendung der Story die ein odere andere Spielstunde mit Sidequests und NPCs verbringen kann.

Gameplay: 8/10
Auch der erste Nintendo 64 Ableger der Zelda-Reihe überzeugt wieder mit dem typischen Action Adventure Gameplay, das die Serie so beliebt machte. Link wird dieses mal zwar zur Abwechlung in der Third Person Perspektive durch die 3D-Welt von Hyrule gesteuert, doch im Prinzip bleibt das Spielverhalten der Vorgänger erhalten: Der Spieler sammelt Waffen und Questgegenstände ein, verprügelt massenweise kleinere Monster, begibt sich in Bosslevels auf die Suche nach starken Endgegner und schnappt sich nach und nach die storyrelevanten Items, um sich Stück für Stück dem üblen Ganondorf zu nähern. In den einzelnen Dungeons muss sich der Spieler mit Teils unlösbar scheinenden Rätseln (schönen Gruß aus dem Wassertempel) herumplagen, die meist den Weg freigeben, um tiefer in den jeweiligen Dungeon vorzudringen. Sind diese nervenaufreibenden Passagen nach nicht selten schier endloser Spielzeit überwunden, fühlt man sich als Spieler wie ein kleiner Gott – für circa 30 Sekunden, denn dann bemerkt man wahlweise entweder, dass man einen kleinen Schlüssel zu wenig dabei hat, um die verschlossenen Türen zu öffnen, oder sich wieder einmal im Level verlaufen hat. Interessant ist jedoch neben dem recht simplen Storyverlauf, der sich fast komplett an den Tempeldungeons orientiert, vor allem die Möglichkeit, sich endlos in der ausgearbeiteten Spielwelt zu verlieren. Jeder Ort kann in vier verschiedenen Varianten besucht werden: Als junger Link oder als alter Link, jeweils Tags oder Nachts. Zu jeder Version finden sich andere NPCs in den Gebieten ein und stets ist eine gewisse Veränderung zu erkennen. Dabei werden zahlreiche Nebenaufgaben erledigt, sei es das Einsammeln von Hühnern, das Tauschgeschäft mit Masken oder das Sammeln von Bonuswaffen und Extraherzen, die den weiteren Spielverlauf erleichtern.So erwischt man sich nicht selten dabei, nach einem gesäuberten Tempel erst einmal ein oder zwei Stunden den Storyverlauf in den Hintergrund zu stellen und sich in der Spielwelt auszutoben. Nintendo ist es hier gelungen, ein wirklich fesselndes Action Adventure mit ansprechende Spielumgebung und stimmigem Gameplay zu kreieren.

Grafik: 8/10
Grafisch leistet Ocarina of Time einerseits eine hervorragendes Ergebnis ab was die Gestaltung und Qualität der Spielwelt mit all ihren Geheimnissen und Dungeons betrifft, versagt dafür aber eindeutig bei Charaktermodels und vor allem Gesichtstexturen. Die Welt, die Bosse, die Effekte – Makellos, doch immer mal wieder holt den Spieler dann eine ärgerliche Zwischensequenz ein, in der das Breigesicht von Link keinerlei Reaktion zeigt und schon von weitem als verkanteter Polygonhaufen auffällt. Besonders die Maik Krüger Nase vermiest einem in jeder Sequenz den Genuss. Hier hätte man deutlich mehr machen können. Ansonsten kann man aber bei dem N64 Abenteuer nicht motzen und kommt in den Genuss einer für eine Cartridges-basierte Konsole extrem detaillierten Spielwelt. Da man Link meist von hinten sieht und es auch kaum mal Closeups von anderen NPCs gibt, lässt sich das Spiel auch wirklich fast immer genießen. Dafür gibt es stolze acht Punkte.

Fazit:
„THIS – IS – ZELDAAAAA!!!“ Unter diesem Motto widmete ich mich meinem nunmehr 300sten Videogame. Die Wahl sollte dabei auf eines der wohl legendärsten und bestbewertetsten Videospiele aller Zeiten fallen: „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“. Früher habe ich das Spiel nur angezockt und dann als überbewertet betrachtet (Schande über mein Haupt, jaja …). So wollte ich mich also zu diesem denkwürdigen Augenblick noch einmal an das wohl meistgehypte Spiel aller Zeiten wagen und es endlich durchspielen, um mir ein berechtigtes Bild machen zu können. Da ein solch historischer Moment natürlich gefeiert werden musste, entschied ich mich kurzerhand, mir für dieses Event Verstärkung von meinem werten Blogger-Kollegen moep0r.com zu holen (und eine Palette Dosenbier). Auf den zwei Fernsehern in meinem Wohnzimmer schlossen wir also die guten alten N64s an und legten im Walddorf Kokiri erstmal so richtig los. Schnell waren die drei heiligen Steine gefunden. Dabei kam der sagenumwogene Spielspass des Games anfangs bei mir zögerlich auf, aber wenn man sich erst einmal an die etwas eigenwillige Steuerung gewöhnt hat, verläuft das Spiel im Weiteren recht souverän. Nach einigen Stunden Spielzeit war es dann so weit: Der legändere Wassertempel stand an, und mit ihm der wohl schwerste Rätseldungeon, den ich je in einem Action Adventure erlebt habe. Nach geschlagenen 9 Stunden und jeder Menge frust und Bier ist es uns dann endlich gelungen, auch dieses Level abzuschließen – Ein unbeschreibliches Gefühl. Der Rest des Games kommt einem danach vergleichsweise einfach vor (mit ausnahme des Geisterbrunnens) und zieht das Spielvergnügen danke geringerer Frustration stark nach oben. Doch nun genug von meinen persönlichen OoT-Erfahrungen, kommen wir zu meinem gewohnten Fazit: Die Grafik des Spiels unterstützt die ohnehin geniale Atmosphäre und das Gameplay macht einfach Spaß. Die Story reißt einen zwar nicht vom Hocker und gerade Logikfehler bringen den pseudo-gebildeten Gamer zum Zähneknirschen, aber die riesige Spielwelt mit all ihren Geheimnissen und Sidequests vermag es einfach, den Spieler dennoch in die Welt von Hyrule zu entführen. Letztendlich kann ich den Wahnsinnshype um dieses Spiel ein wenig besser nachvollziehen, als noch vor zehn Jahren. Dennoch wird Oot für mich „nur“ ein gutes Action Adventure bleiben und definitiv keines der besten Spiele der Welt. Es darf jetzt mit Steinen nach mir geworfen werden.

TL;DNR: Ein gelungener Wechsel auf drei Dimensionen und ein wirklich gutes Spiel, nicht aber das beste der Welt.