Zombies Ate My Neighbors Review

Durch einen Zufall stieß ich im Second Hand Laden meines Vertrauens auf die US-Version dieses 2-Player Shoot ‚em Up Games, das das Horror Genre und die typischen 80er bis 90er Jahre Kinofilme auf die Schippe nimmt. Da ich den passenden Adapter noch zu hause hatte, konnte ich das Spiel inklusive Verpackung sogar für ’nen schlappen Fünfer abstauben.

Titel: Zombies Ate My Neighbors
System: Super Nintendo Entertainment System
Genre: Shoot ‚em Up
Erscheinungsjahr: 1993
Entwickler: LucasArts
Durchgespielt in 16 Stunden Spielzeit

Story: 6/10
Tja, was tun wenn Zombie Apokalypse, Alien Invasion, Werwolf Randale, Vampir Ausflug und Angriff der Riesen-Insekten auf einen Tag fallen? Dieser Frage stellen sich die Protagonisten des trashig-arcadigen Coop-Ballerspiels Zombies Ate My Neighbors. In Levels wie „Mars needs Cheerleaders“, „Dances with Werwolves“ oder „Fish and Crypts“ werden auf unendlich charmante Art Horror Klassiker aufgegriffen und niedergeschossen. Eine echte Story findet man dabei zwar nicht, aber das Retten der Überlebenden in jedem Level macht trotzdem irgendwie Sinn. Mehr als so mancher alter Horror-Streifen allemal.

Gameplay: 5/10
Leider ist das Gameplay sehr, sehr gewöhnungsbedürftig und selbst für SNES-Veteranen nicht gerade komfortabel. Die Bewegungen sind schwer koordinierbar und der richtige Einsatz der verschiedenen Waffen wie beispielsweise geschüttelten Coladosengranaten oder Rasenmähern („Party is over!“) will lange gelernt sein. Dabei ist das eigentliche Spielgeschehen doch so simpel: Die Spieler kämpfen sich von Level zu Level und müssen in jedem Abschnitt des Spiels einfach nur alle Überlebenden finden, wofür es Punkte auf’s Konto gibt (eine Cheerleaderin gibt dabei logischerweise mehr Punkte als eine Mathelehrerin, sodass ein gewisser pädagogischer Aspekt dem Spiel unabdingbar ist). Optional werden die oft endlosen Gegnermassen bekämpft. Wie in den guten alten Horror Games gilt dabei oft das Motto „weniger ist mehr“, denn in den Bosskämpfen, die sich ab und an unter die Level mischen, kann man jede zusätzliche Feuerkraft gebrauchen! Alles in Allem macht das Spiel nach einigem aufwändigen Training und unter Einsatz von vollstem Teamwork trotz eher unschönem Handling einen Heidenspaß.

Grafik: 7/10
Bunt, abgefahren, trashig. Die Grafik unterstützt LucasArts typisch wieder einmal bestens das Spielgeschehen und gehört dabei zu den überdurchschnittlich liebevoll gestalteten SNES-Titeln. Besonders das Farbspektrum ist genial gewählt und überträgt die Atmosphäre eines Gruselschlosses à la Graf Dracula ebensogut wie die eines verrückten Einkaufsbummels, bei dem sich die Spieler gigantischen Riesenbabys und wütenden Vorschülern stellen müssen. Authentisch und überzeugend entführt die stilvolle Darstellung dabei in ein actiongeladenes Abenteuer für Horror-, Teenie- und Trashfilmfans.

Fazit:
48 zum Teil schier unschaffbare Level laden zu einem wahnsinnig humorvollen Koop-Unterfangen ein, bei dem auch geschlagene Arcade-Experten (Gruß an dieser Stelle an meinen ehemaligen Mitbewohner und Mitspieler Opfermann) teilweise nicht drum herum kommen werden, das ein oder andere Mal ihre Savegames zu laden. Die Steuerung ist sicherlich alles andere als perfekt, hat man sie aber erst einmal halbwegs durchschaut ist es dann doch meist das eigene Versagen, das zum Game Over Screen führt und so für die guten alten Nintendo-Rages verantwortlich ist. Team Work ist dabei ebenso essentiell, wie das Farmen und Horten von Waffen und Gegenständen. Wer den Dreh raus hat, kann sich nach einiger Zeit auf Dr. Tongue, einen der schwersten Bosse der Videospielgeschichte, gefasst machen, bevor die Welt von allem Unheil gerettet ist.

TL;DNR: Amüsantes Koop-Horror-Trash-Geballer