Professor Layton and the Lost Future Review

Im dritten Teil der beliebten Professor Layton Reihe widmet sich der Gentleman mit dem markanten Hut einer vertrackten Zeitreisegeschichte. Ob sich da der ein oder andere Logikfehler einschleicht?

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Titel: Professor Layton and the Lost Future
System: Nintendo DS
Genre: Adventure / Puzzlespiel
Erscheinungsjahr: 2010
Entwickler: Level-5
Durchgespielt in 13 Stunden Spielzeit

Story: 4/10
Tja, ich schätze in Teil drei der Layton-Saga wollten sich die Storyschreiber selbst übertreffen und ein höllisches Feuerwerk aus Verwirrung und Verschwörung zünden. Was ihnen im Endeffekt gelungen ist, ist eine vollkommen überdrehte, in sich unschlüssige und allgemein kaum ernstzunehmede Zeitreisegeschichte zu erspinnen. Das hat der Professor nicht verdient! Sicher waren auch die Vorgänger in ihren Storylines zeitweise etwas übernatürlich, aber The Lost Future sprengt einfach den Rahmen. Da kann auch das Ende nur wenig retten. Glaubt man so gerade aus dem Schlimmsten heraus zu sein, lädt eine neue Wendung zum Schämen ein. Hoffentlich bleibt die misratene, übertriebene und unschlüssige Geschichte des dritten Layton-Spiels eine Ausnahme. Einen Bonuspunkt gibt es übrigens für die Charakterentwicklung, die man dem Ende bei aller Enttäuschung nicht abschlagen kann.

Gameplay: 7/10
Nach zwei Vorgängertiteln brauche ich wohl kaum mehr zu erwähnen, dass das Hauptaugenmerk der Professor Layton Games auf den Rätseln liegt, die es in der Point and Click orientierten Welt zu entdecken gibt. Genausowenig sollte der Fakt überraschen, dass sich die Puzzlemasters, wie sie im Abspann des Spiels genannt werden, immer schwerer damit tun, neue Rätsel zu finden, die in ihrer Form noch nicht in den Vorgängern auftauchten. Dennoch bietet der dritte Teil der Serie einige neue Aufgaben für das geschulte Rätslerhirn. Sauer stößt dabei die neu eingeführte Special Hint Funktion auf, die das Spiel vollkommen idiotensicher macht. Konnte man zuvor für jeweils eine Hintcoin einen von drei Hinweisen zu einem Rätsel freischalten, besteht jetzt die Möglichkeit, sich für fünf der im Spiel zu findenden Münzen quasi direkt die Antwort geben zu lassen. Das wäre ja auch ok, wenn die Münzen nicht so häufig vorkommen würden, dass ich bei Spielabschluss noch über 100 von ihnen im Inventar hatte (und ja, ich gestehe: ich habe mir sogar drei oder vier mal den Special Hint gekauft). Selbst ohne große Münzsucherei hat der Spieler eigentlich immer genug Hint Coins parat, um die wirklich kniffligen Rätsel direkt lösen zu lassen (wenn er denn will, es soll ja auch echte Laytons unter den Spielern geben). Davon abgesehen macht das Spiel aber auch in der dritten Runde noch Spaß und das Wichtigste ist ja im Endeffekt das Knobeln an den verschiedenen Denkaufgaben, Idiotensicherheit hin oder her.

Grafik: 8/10
Optisch bleibt The Lost Future dem gewohnten Layton Stil treu. Hübsche Screens im beliebten Comiclook begeistern wieder einmal Fans der Vorgänger wie Neueinsteiger gleichermaßen. Darüber hinaus wurde vor allem in Sachen Animation noch einmal ein Sprung nach vorne gemacht. Actiongeladener denn je geht es im dritten Ausflug des Professors und seines Schülers zu – und die Grafik hält Stand! Atmosphärisch nach wie vor britisch bis auf’s Blut bleibt die Serie dabei nicht zuletzt durch die neuen Austragungsorte des Abenteuers. Present und Future London geben den Schauplatz der rätselhaften Ereignisse und überzeugen durch passend platzierte Rätsel. Layton bleibt sich treu – zumindest in Puncto Grafik.

Fazit:
Long Story short: Der dritte Teil der ersten Layton-Trilogie versagt beim Versuch eine möglichst atemberaubende und actiongeladene Geschichte zu erzählen. Nichtsdestotrotz machen die Rätsel wieder gehörig Spaß und auch wenn dieses Mal relativ viele „alte Bekannte“ mit von der Partie sind kann sich der Spieler durchaus das Hirn zermatern, um die kniffligen Denkaufgaben zu lösen (oder einfach fünf Münzen bezahlen…). Wer also eine geniale Story wie in den Vorgängern erwartet, der wird leicht enttäuscht sein. Wer aber einfach seine alljährliche Dosis an britischem Rätselspaß braucht, der bekommt mit Professor Layton and the Lost Future durchaus seine Dröhnung.

TL;DNR: Nachschub für wartende Laytoner.