SPIELfilm: Ace Attorney

Wenn man bedenkt, dass die Phoenix Wright Spiele im Prinzip bereits interaktive Bücher sind, liegt eine Verfilmung gar nicht mal so fern. Da die Serie aber vor allem in Japan beliebt ist, haben wir es ausnahmsweise nicht mit einer furchtbaren amerikanischen oder gar deutschen Umsetzung zu tun, sondern mit einer original japanischen Produktion. Regie durfte niemand anderes führen als der umstrittene Takashi Miike, der mit Filmen wie Visitor Q und Audition ein paar der eindrucksvollsten feel bad movies erschaffen hat, die ich kenne. Action Fans werden ihn vielleicht eher aus 13 Assassins oder Ichi the Killer kennen.

Der Herr Miike schafft es jedenfalls ganz hervorragend den serieneigenen Stil einzufangen und überzeugt durch gekonnte Darstellung der Charaktere inklusive ihrer Macken und Markenzeichen. Die Fälle, denen sich der Star-Anwalt stellen muss, sind fast eins zu eins aus dem ersten Spiel übernommen und sogar mein persönlicher Lieblingsfall, in dem ein Papagei auf den Zeugenstand gerufen wird, wirkt witzig-charmant und gar nicht so albern, wie es sich jetzt vielleicht für Außenstehende liest.

Man darf natürlich keinen Grisham erwarten, aber wer auf das Originalmaterial steht oder sowieso eine Vorliebe für Anime und Japano-Kultur hat, der bekommt hier eine wundervolle Spielverfilmung geboten.

Empfehlung für: Jeden, der den typischen Ace Attorney Style mag oder sich auf einen überdrehten japanischen Krimi einlassen möchte.